Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, nimmt für auskömmliche Erzeugerpreise den Verbraucher in die Pflicht. Dass sich der Bürger in Deutschland im Lebensmitteleinzelhandel vorrangig auf den günstigsten Preis fokussiere, sei ein echtes Zeichen tiefen Vertrauens in die Qualität und Sicherheit heimischer Produkte, stellte Schwarz auf dem JunglandwirtInnen-Kongress vom Bund der Deutschen Landjugend (BDL) am vorletzten Samstag (18.1.) in Berlin fest.
Ansonsten stünden beim Kaufverhalten nämlich andere Kriterien im Vordergrund. Aus Sicht der Bauern reiche dies jedoch nicht, betonte der DBV-Vizepräsident. Nach Darstellung von Schwarz liegt das Problem nicht zuletzt darin, dass es signifikante Unterschiede zwischen „Verbrauchern“ und „Bürgern“ gibt: Während „der Verbraucher“ regelmäßig beim Discounter um die Ecke einkaufe, engagiere sich „der Bürger“ bei Naturschutz- und Tierschutzorganisationen.
Darauf müssten Berufsstand und Wertschöpfungskette reagieren, so der DBV-Vizepräsident. Er frage sich, ob mit Labels ein größeres Verbraucherbewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und eine höhere Zahlungsbereitschaft angeregt werden könnten.