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100 000 Liter Milch an Bio-Fachhandel

Lesezeit: 3 Minuten

Hören wir auf oder bauen wir ein neues Standbein auf, fragte sich Gregor Zierer Mitte der 90er Jahre angesichts ständig sinkender Milchpreise. Der Milchviehhalter entschied sich dafür, die Milch direkt zu vermarkten. Hauptgrund war, dass die Tagwerk eG, ein regionales Handelsunternehmen für Naturkostwaren, dringend 50 000 Liter Trinkmilch pro Jahr von einem Direktvermarkter aus der Region suchte. Zierer stellte daraufhin seinen Betrieb auf Öko-Anbau um und baute 1999 seinen alten Kuhstall in eine Produktionsstätte für Trinkmilch um. Dazu gehören ein Verarbeitungsraum mit einem Chargenpasteur, ein Raum zum Reinigen der Flaschen sowie ein Kühlraum. Weil er und seine Familie etwa 1000 Arbeitsstunden an Eigenleistung einbrachten, konnte der Landwirt die Investitionskosten auf 65 000 E begrenzen. Darin sind auch die Anschaffungskosten für 16 000 Ein-Liter-Pfandflaschen aus Makrolon enthalten, in die Zierer die Milch abfüllt. Mittlerweile vermarktet Zierer seine Milch nicht nur über die Tagwerk-Genossenschaft, sondern auch direkt an sechs Naturkosthändler und Bio-Supermärkte im Raum Freising, Landshut und Dorfen, die ebenfalls Mitglieder bei Tagwerk sind. Deshalb kann der Bioland-Betrieb bereits etwa 100 000 kg Milch direkt absetzen. Die restlichen 80 000 kg werden als konventionelle Ware an die nahe gelegene Molkerei Weihenstephan verkauft. Der Preisabstand zwischen Direktabsatz und Molkereiverkauf beträgt ca. 50 Ct pro kg. Denn der Milchviehhalter erlöst für die Direktmilch je nach Auslieferungsmenge zwischen 77 und 80 Ct/l zuzüglich Mehrwertsteuer. Trotz Konkurrenz von zwei Bio-Molkereien und einem Billiganbieter konnte er den Preis seit vier Jahren konstant halten. Zierer schreibt das dem Vertrauen und der Zuverlässigkeit seiner Abnehmer zu sowie der kaufkräftigen Stammkundschaft um den Münchner Flughafen. Deshalb geht die Rechnung für den Milchviehhalter auf. Er kalkuliert 8 Ct/l anteilige Festkosten für Abschreibung und Verzinsung und 28 Ct/l an laufenden Kosten für Verarbeitung, Kühlung und Transport. Letztere enthalten mit 16 Ct/l auch die Entlohnung für die Familienarbeitskräfte. So bleibt ihm für den Direktverkauf gegenüber Molkereiverkauf ein durchschnittlicher Reinertrag von 15 Ct/l. Ein entscheidender Vorteil sind die relativ niedrigen Transportkosten von 13 Ct/l einschließlich des Arbeitsaufwandes. Er liefert an drei Tagen in der Woche aus. Weil er nur sieben Abladestellen hat, benötigt er für die Tour von 130 km drei Stunden Zeit. Zierer will seine Direktvermarktungsmenge weiter steigern. Er wird demnächst für Tagwerk auch Joghurt in 500 ml-Gläsern herstellen. Außerdem besteht die Aussicht, Milch im Rahmen eines Regionalvermarktungs-Projektes über nahe gelegene Bäckereien zu verkaufen. K. Dorsch

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