Eindeutig: 90% der befragten Milchviehbetriebe in Nordwest-Deutschland wünschen sich die Milchquote nicht zurück. Das zeigt eine Umfrage unter 78 spezialisierten Milchviehbetrieben aus den Kreisen Schleswig und Nordfriesland in Schleswig-Holstein sowie Wesel und Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen. Student Jens Rexforth hat die Betriebe kürzlich befragt, Prof. Dr. Sebastian Hess von der Uni Kiel hat die Arbeit betreut.
Im Schnitt bewirtschaften die Betriebe 166 ha, halten 180 Kühe und erlösen 77% ihres Umsatzes mit Milch.
Zwischen den Quoten-Befürwortern und -Gegnern gibt es Unterschiede: Die 10% Befürworter halten weniger Kühe (127 zu 186), erreichen eine geringere Milchleistung (8377 zu 8841 kg), bewirtschaften weniger Fläche (122 zu 172 ha) und sind älter (52 zu 45 Jahre). Zudem ist nur bei 50% der Quoten-Liebhaber die Hofnachfolge geklärt – bei den Quoten-Gegnern sind es 80%. Prof. Dr. Hess: „Gut möglich, dass die Quoten-Befürworter auf eine Abfindung durch den Quoten-Verkauf hoffen.“