Die Privatmolkerei Bechtel (Naabtaler Milchwerke) aus Schwarzenfeld hat mit dem Verkauf ihrer Luftballonkühe auf der Grünen Woche eine hitzige Diskussion entfacht. Denn die kompletten Verkaufserlöse gehen an den Deutschen Tierschutzbund – einer Milchbauern-kritischen Nichtregierungs-Organisation (NGO).Jedes Jahr auf der Messe verkauft Bechtel Luftballonkühe als Werbung für die Regionalmarke „Ein gutes Stück Bayern“ von Lidl. Seit diesem Jahr hat die Milch auch das Label „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes. Aufgrund der scharfen Anforderungen wie höherer Platzbedarf und Verbot des Anbinde-stalls ist das Vorpreschen der Molkerei umstritten. Die Spende erhitzt die Gemüter weiter. Wie viel Geld fließt, will Bechtel noch nicht sagen.
Günter Felßner, Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, hält nichts davon, dass Molkereien Milchbauern-kritische Organisationen (mit-)finanzieren: „Die Erzeuger fragen, ob ihre Molkerei überhaupt noch weiß, woher die Milch kommt. Das Vorgehen schwächt das Vertrauen.“
Felßner lehnt es ab, dass NGO mit ihrer Ideologie die Bedingungen der Milcherzeugung festlegen. Über Preis und Machbarkeit werde überhaupt nicht gesprochen.