Biologisch erzeugtes Grundfutter ist regional bereits knapp. In einigen Bundesländern dürfen die Betriebe deshalb konventionelles Raufutter einsetzen. Allerdings überlegt die Molkerei Arla, diesen Betrieben einen geringeren Biomilchpreis zu zahlen.
Everhard Hüseman, Vorstandsmitglied bei Naturland und Milcherzeuger aus Nordhorn (Niedersachsen), macht das stocksauer: „Wenn es um das Überleben unserer Tiere geht, ist Bio oder Konventionell doch egal. Wichtig ist jetzt, dass Erzeuger und Verarbeiter solidarisch bleiben!“ Ihm fehlen bereits 30% des Futters für seine 40 Milchkühe und die Nachzucht. Auf den Weiden wächst wenig. Die Milchleistung sei schon um 40% eingebrochen.
Für die nächsten Monate hat er bereits Siloballen und Heu von Biokollegen aus bis zu 100 km Entfernung zugekauft. Aber auch der Silomais habe nur zur Hälfte Kolben angesetzt. „Ich fürchte, dass die Futterverluste auf 50% ansteigen“, so Hüseman.
Ähnlich schätzt auch Jan Leifert, Geschäftsführer Bioland NRW, die aktuelle Lage ein: „Beim biologischen Grundfutter gibt es je nach Region Ausfälle von 30 bis 60%. Das Futter wird nicht überall bis ins nächste Frühjahr ausreichen.“