Die Landesvereinigungen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben „Dialog Milch“ gestartet. Was ist das genau?
Kindler: Dialog Milch ist ein Kommunikationsprojekt. Es soll die Öffentlichkeitsarbeit für die Milchwirtschaft intensivieren. Die Branche ist stärker denn je gefordert, moderne und nachhaltige Milchwirtschaft zu kommunizieren. Denn die Medien zeigen oft ein verzerrtes Bild. Es gilt, bereits erreichte Verbesserungen deutlicher und faktenbasierter aufzuzeigen. Die Basis für ein gutes Miteinander ist dabei der Dialog.
Welche Ziele verfolgen Sie?
Maurer: Wir wollen mehr Verständnis für die moderne Milchwirtschaft erlangen – beim Verbraucher, aber auch bei Meinungsbildnern wie Politikern, Journalisten oder Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO). Dafür versprechen wir, dass wir bereit sind, etwas zu ändern. Denn wenn zwei Drittel der Bevölkerung die Milchwirtschaft für wichtiger als jede andere Branche hält, gleichzeitig die Hälfte der Befragten aber skeptisch ist im Hinblick auf Methoden und Strategie der Milchwirtschaft, müssen wir etwas optimieren. Das beginnt mit einer besseren Kommunikation. Aber wir müssen auch einen kritischen Blick auf uns selbst bzw. die Milchwirtschaft richten. Dabei müssen wir offen für Veränderungen sein, wenn es nötig ist.
Wie wollen Sie das erreichen?
Kindler: Sowohl in Niedersachsen als auch in Nordrhein-Westfalen laufen schon verschiedene Projekte: Repräsentative Umfragen zur Milchwirtschaft, Runde Tische in unterschiedlichster Besetzung, Journalisten-Workshops, Ernährungsfortbildungen für Lehrer bzw. Erzieher, die Videoplattform „mykuhtube.de“ oder das neue Rezeptportal „landgemachtes.de“, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Projekte wollen wir bündeln, das Logo von Dialog Milch soll die verbindende Klammer schaffen. So wollen wir den Dialog und den Austausch mit allen gesellschaftlichen Gruppen verbessern.
Wie viel Geld und Personal steht Ihnen zur Verfügung?
Maurer: Die Landesvereini-gungen der Milchwirtschaft Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen tragen das Projekt. Der Etat beträgt 170 000 bzw. 200 000 € pro Jahr. Das Geld stammt in beiden Bundesländern aus der Milch-Umlage, die die Landwirte zahlen. Zusätz-liches Personal gibt es nicht.