Landwirt Sven Lorenz bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb in Vöhl (Hessen) mit 120 Kühen und weiblicher Nachzucht sowie 120 ha Fläche. Lorenz ist einer der 15 Lieferanten, die nach den Anforderungen von „Du bist hier der Chef“ produzieren. Er arbeitet bereits seit mehreren Jahren nach den Richtlinien des Bioland-Anbauverbands. Um die Kriterien zu erfüllen, musste er den Weidegang für seine Kühe von 600 m² auf 1000 m² pro Kuh ausdehnen. Außerdem setzt er nun ausschließlich regionales Kraftfutter ein. Die Frischgrasfütterung, die ebenfalls ein Kriterium ist, hatte er schon vorher auf seinem Betrieb etabliert. Seine Kühe melkt ein Melkroboter.
Auch er lernte Barthelmé bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft kennen und war von der Idee begeistert. „Endlich können wir Schulter an Schulter mit dem Verbraucher Produkte kreieren“, sagt er. Dabei zieht der 1. Vorsitzende der Milcherzeugergemeinschaft Hessen einen Vergleich zum Autokauf: Wer eine bessere Ausstattung will, muss dafür tiefer in die Tasche greifen.
Für ihn war nicht nur die höhere Preisgarantie ausschlaggebend für die Teilnahme. „Mich reizt zu zeigen, dass höhere Preise möglich sind“, erklärt er seine Motivation. Der Milcherzeuger ist überzeugt, mit der Initiative mehr Menschen auf Biomilch aufmerksam zu machen. „Die Chancen sind riesig“, sagt er. „Das einzige Risiko ist, dass es bei den Verbrauchern nur bei einem Lippenbekenntnis bleibt.“