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Durch getrennte Fütterung Ketose-Rate halbiert

Lesezeit: 3 Minuten

Der Bioland-Betrieb von Ute und Martin Reichert aus Körle in Nordhessen kann sich mit einer Herdenleistung von über 8 100 kg Milch pro Kuh und Jahr (4,13 % Fett, 3,18 % Eiweiß) durchaus sehen lassen. Der Schnitt liegt in der Biomilchviehhaltung bei etwa 6 200 kg.


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Bei Haltung und Fütterung ihrer 66 Holstein-Kühe haben die Betriebsleiter alles im Griff: Der Tierkomfort und die hygienischen Bedingungen wurden im alten Boxenlaufstall ständig verbessert. Auf den Laufflächen wurden Gummimatten verlegt, die Hochboxen auf Tiefboxen umgerüstet und ein Laufhof gebaut.


Und auch die Futterqualitäten waren in Ordnung: In der Kleegrassilage lag der Energiegehalt bei 6,1 MJ/kg, in der Maissilage bei 6,8 MJ/kg. Die Standardration für die Herde setzte sich zusammen aus 85 % Kleegrassilage, 10 % Silomais sowie bis zu 9 kg Kraftfutter pro Tier und Tag an der Station.


Zu viel Milchfieber und Ketosen:

Und doch gab es in der Herde einige Probleme, die durch die wissenschaftlichen Daten deutlich zutage traten. So mussten im Schnitt 14 % der Kühe wegen Milchfieber vom Tierarzt behandelt werden. Auch subklinische Ketosen zu Beginn der Laktation und Fruchtbarkeitsstörungen wie Nachgeburtsverhaltungen und Zyklusstörungen traten überdurchschnittlich häufig auf. „Der Schlüssel zur Lösung fast aller Probleme lag im Fütterungsmanagement“, sagt Ute Reichert heute im Rückblick. Schon bei der ersten Bestandsaufnahme der Herde wiesen die Wissenschaftler darauf hin, dass die Trockensteher überkonditioniert waren. Deshalb war der entscheidende Schritt eine getrennte Fütterung der trocken gestellten Kühe.


Getrennte Fütterung:

Die Trockensteher wurden von der Herde getrennt und erhielten eine deutlich energieärmere Ration, bestehend aus Maissilage und extensivem Heu mit viel Rohfaser. Durch diese Maßnahme sank der Anteil der Kühe mit subklinischen Ketosen in drei Jahren von 24 % auf 13,1 %. Auch die Fruchtbarkeit der Herde verbesserte sich spürbar. Musste vorher knapp jede dritte Kuh wegen entsprechender Störungen behandelt werden, halbierte sich die Behandlungsrate auf unter 14 %.


Besonders erfreulich entwickelte sich die Milchfieberproblematik. „Hier war der entscheidende Schritt bei den Trockenstehern auf die extrem kalziumreiche Kleegrassilage zu verzichten“, erklärt Martin Reichert. Zusätzlich erhalten jetzt alle Kühe ab der dritten Laktation prophylaktisch einen Kalzium-Bolus nach dem Kalben. Die Kombination beider Maßnahmen ließ die Zahl der Milchfieberfälle auf unter zwei Prozent sinken.


Trotz der deutlichen Verbesserungen durch das geänderte Fütterungsregime, ist den Reicherts bewusst, dass es auf ein optimales Zusammenspiel von Fütterung, Haltung und Hygiene ankommt. „Beharrlichkeit ist wichtig, bei allen Änderungen, die man anpackt“, sagt Ute Reichert. Das Hauptziel der beiden Betriebsleiter ist, die Gesundheit der Tiere weiter zu verbessern. Dass die Leistung der Herde im laufenden Jahr auf über 8 500 kg/Tier gestiegen ist, zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

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