Ehrenamtliche Vertreter von fünf Genossenschaftsmolkereien haben die „Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft“ gegründet. Sie wollen sich u.a. zur Lieferbeziehung oder Milchpreis-Absicherung beraten und Empfehlungen ableiten. Jede Molkerei kann entscheiden, ob und was sie davon umsetzt. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) betreut die „IG Milch“.
Der Vorstoß kommt von Ammerland, Arla Foods, Deutsches Milchkontor, Hochwald Foods und FrieslandCampina. Als Genossenschaften fühlen sie sich offenbar von den etablierten Verbänden wie Deutscher Bauernverband, Milchindustrie-Verband oder DRV nicht hinreichend vertreten. Sie wollen ein eigenes Sprachrohr. Weitere Unternehmen überlegen bereits beizutreten.
Ursprünglich wollten die Molkereien auf Wunsch von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt eine anerkannte Branchenorganisation gründen. Das liegt auf Eis. Weil darin mindestens zwei Stufen der Wertschöpfungskette vertreten sein müssen, ist die Gründung komplex. Und eine Branchenorganisation darf allgemeinverbindliche Maßnahmen wie z.B. eine Milchmengen-Reduktion beschließen. Das hat einige Molkereien abgeschreckt.
Im top agrar-Interview zeigt sich Minister Schmidt enttäuscht darüber. Das Interview lesen Sie auf Seite 30.