Hygiene-Leitlinien für Wiederkäuer will das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichen. Auf 25 Seiten ist festgehalten, wie Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter ihre Tiere füttern, pflegen und halten sollen.
Der erste Entwurf der Leitlinien stammt aus 2012. Da viele Punkte völlig praxisfremd waren, ist er auf massiven Protest gestoßen (top agrar 11/2012, Seite 3). Das Ministerium überarbeitet das Papier seitdem, geändert hat sich aber kaum etwas. „Wir kritisieren den Entwurf weiter. Vieles ist nach wie vor weit weg von der Praxis, wie z. B. betriebseigene Schutzkleidung für verschiedene Ställe“, sagt Dr. Antonia Riedl vom DBV. Einige Punkte seien aber durchaus sinnvoll, wie bspw. mehr Vorsicht beim Gesundheitsstatus zugekaufter Tiere. Die eigentlichen Kernanliegen würden aber durch endlose Details untergehen.
Die Hygiene-Leitlinien sind zwar nicht verbindlich und „nur“ eine Empfehlung. Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass eine andere Bundesregierung die Leitlinien in eine Verordnung überführt oder sie vor Gericht als Beurteilungsgrundlage gelten.