Verbraucher sehen die Weidehaltung positiv. Über 80% der deutschen Konsumenten verbinden mit Weide den mit Abstand höchsten Kuhkomfort, wie erst kürzlich eine Studie zeigte (top agrar 3/2019, Seite R10). Die 120 Tage mit 6 Stunden-Definition ist dabei zwar eindeutig, aber auch erklärungsbedürf-tig. „Wichtig ist eine gute Kommunikation zum Verbraucher. Denn wir müssen ihm klarmachen, was Weidemilch bedeutet und warum eine Weidehaltung im Winter nicht möglich ist“, sagt Christoph Bossmann von der Osterhusumer Meierei in Witzwort. Viele Verbraucher wüssten das so auf Anhieb nicht. Ihnen sei nicht bewusst, dass Weidemilch-Kühe auch im Stall stehen und dort fressen.
Diese offene Flanke greift Frigga Wirths vom Deutschen Tierschutzbund (DTB) auf. Ihr geht die 120 Tage mit 6 Stunden-Regel nicht weit genug: Es sei nicht klar, wie viel Fläche jede Kuh habe, wie viel Gras sie fresse und ob sie während der Stallzeit einen Auslauf habe oder in Anbindung stehe. Der DTB hat in seiner Weidemilch-Definition deshalb diese Punkte geklärt (Seite R11).