Seit Juni 2020 ist der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) Mitglied in den Gremien des Qualitätssicherungssystems für die Milcherzeugung „QM-Milch“. „In einer gemeinsamen Absichtserklärung ist festgehalten, dass der Handel nun bei der Standardsetzung und bei der Definition von Kriterien auf Augenhöhe mitdiskutieren kann“, erklärt Ludwig Börger, Geschäftsführer von QM-Milch.
Der Milchsektor erhofft sich dadurch ein partnerschaftliches Aushandeln der Anforderungen an die Milcherzeugung: „Das Miteinander führt zu gegenseitigem Verständnis“, ist Börger überzeugt. Das soll ein einseitiges Durchdrücken von Standards verhindern, wie zum Beispiel bei der GVO-freien Milch im Jahr 2016.
Logos für mehr Transparenz
Ein Logo auf den Milchpackungen soll Kunden in Zukunft darauf aufmerksam machen, dass die Prozessqualität rund um die Erzeugung durch QM-Milch gesichert ist. In Planung ist außerdem eine sogenannte QM-Stufe 2, für die ebenfalls ein eigenes Logo vorgesehen ist. Diese höhere Stufe soll weitere belastbare Tiergesundheits- und Tierwohlkriterien beinhalten. Landwirte sollen für die zusätzlichen Anforderungen ein entsprechendes Honorar erhalten. „Die Vertreter der Wertschöpfungskette Milch haben sich vorgenommen, das Projekt bis Sommer 2021 umzusetzen“, erklärt Börger.
Die Trägerverbände von QM-Milch waren bisher der Deutsche Bauernverband (DBV), der Milchindustrieverband (MIV), sowie der Deutsche Raiffeisenverband (DRV). In Zukunft sind auch der BLVH und die Regionalstellen der einzelnen Bundesländer im QM-Fachbeirat mit Stimmrecht vertreten.