Neben dem Spermaverkauf bieten die Verbände und Stationen verschiedene zusätzliche Leistungen an.
Mehrere Rassen und ein Bullenanpaarungsprogramm sind Standard bei fast allen Organisationen – jeweils über 90% unserer Umfrage-Teilnehmer bestätigen das (Übersicht 1).
Die Vermarktung von Zuchttieren ab Hof ist bei den Verbänden ebenfalls die Regel. Bei den Stationen geben das immerhin 60% der Umfrage-Teilnehmer an, obwohl das nicht zu deren Kerngeschäft gehört. Die Rinderhalter beziehen sich dabei also wahrscheinlich auf ihren jeweiligen Verband.
Hilfsmittel für die Brunsterkennung, wie Aktivitätssensoren, sind im Angebot der Verbände stärker vertreten als bei den Stationen (49% vs. 16%), die dafür mehr Apps im Angebot haben. Beratung rund um die Fruchtbarkeit nutzen nur 35% der bayerischen Umfrage-Teilnehmer, während es bei über der Hälfte der Verbände die Regel ist.
Einen Gentest auf Hornlosigkeit können etwa 50% der Züchter in unserer Umfrage machen lassen. Zu einem ähnlich hohen Anteil bieten die Verbände und Stationen die genomische Untersuchung von weiblichen Kälbern an. Das fordern einige Teilnehmer auch für ihre Bullenkälber oder Deckbullen. Die Organisationen blockieren das jedoch noch immer.
Außerdem fordern unsere Teilnehmer mehr unabhängige Zuchtberatung. Bei der Vererber-Auswahl wollen sie sich nicht auf das Angebot der eigenen Station bzw. Verbandes begrenzen lassen. Zudem wünschen sich viele Eigenbestandsbesamer eine intensivere Förderung und häufigere Fortbildungen.