Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner will sich bei der Agrarministerkonferenz in Hannover für eine bessere Krisenvorsorge auf dem Milchmarkt einsetzen. „Wir haben nach wie vor keine wirksamen Instrumente, um im Krisenfall den Milchmarkt schnell und effektiv entlasten zu können“, sagte der Minister. Gerade die Milchwirtschaft sei bislang ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden.
„Wir brauchen in den Verträgen zwischen Molkereien und Landwirten eine fairere Lastenverteilung“, so Brunner. Bislang liege im Krisenfall das Risiko einseitig bei den Bauern. Zudem drängt der Minister darauf, dass auf EU-Ebene unverzüglich die rechtlichen Grundlagen für verpflichtende mengenwirksame Eingriffe geschaffen werden. Nur dann sei man in der Lage, bei künftigen Verwerfungen den Milchmarkt rasch und wirksam zu entlasten – ohne zuvor wieder monatelang diskutieren zu müssen. Brunner erhofft sich hier einen einmütigen Beschluss der Länder als Signal an Brüssel.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) begrüßt Brunners Vorschläge: „Der Bayerische Minister geht auch hier auf Forderungen der Milchbauern und Bäuerinnen ein, indem er Vorgaben für die Lieferverträge zwischen Milcherzeugern und Molkereien sowie unverzügliche rechtliche Grundlagen für verpflichtende mengenbegrenzende Eingriffe im EU-Recht fordert. Wichtig ist, dass das auch vom Bundeslandwirtschaftsministerium nun übernommen und in echte Beschlüsse überführt wird. In Zeiten von Wahlkämpfen brauchen wir nicht nur gute Vorschläge, sondern auch gute Beschlüsse“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL.