Mit einem Offenen Brief werben in Bayern zehn namhafte Politiker, Wissenschaftler und Verbandsvertreter für die Teilnahme an der Blauzungen-Impfung. Sie wenden sich damit gegen den BDM und verschiedene regionale Bauerngruppen, die in Süddeutschland Veranstaltungen gegen die Schutzimpfung organisieren.
Einige Auszüge im Wortlaut: "Die Blauzungenkrankheit ist eine Seuche, die tierartübergreifend erhebliche Schäden anrichtet. Im Jahr 2007 sind in den Kernländern des Seuchengeschehens \- Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz \- ca. 9.200 Rinder, 33.000 Schafe und 77.000 Ziegen verendet oder mussten getötet werden. Diese Zahlen belegen die Brisanz der Seuchenschäden. Zusätzlich kam es zu erheblichen Leistungseinbußen in den erkrankten Herden.
Die Impfkampagne 2008 war ein großer Erfolg. Frankreich scheiterte 2008 mit der freiwilligen Impfung, weil nur eine Impfdichte von 30% erreicht wurde und ca. 25.000 Neuerkrankungen auftraten. Dagegen sank in Deutschland mit der Pflichtimpfung die Zahl der Seuchenausbrüche in Rinderbeständen um 63% und in Schafbeständen um 96% gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere der Erfolg der Impfung in den Schafbeständen zeigt, wie wirksam eine Impfkampagne ist, wenn vor der Krankheitssaison geimpft wird.
Lassen Sie nicht zu, dass sich der Seuchenerreger in den "Löchern der Impfdecke" vermehren kann. Schützen Sie Ihre Herde und die bayerischen Rinder- und Schafbestände. Lassen Sie die flächendeckende Impfung zum Erfolg werden."
Zu den Unterzeichnern des Papiers zählen die bayerischen Staatsminister Helmut Brunner und Dr. Markus Söder, Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, der Wissenschaftler Prof. Wolfgang Klee sowie mehrere Vorsitzende von Tierzuchtverbänden und der Tierärzteschaft.