Mit einer Aktion zum Tag der Milch brachte eine Delegation von Milchviehhaltern des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) ihre Erwartungen an die Teilnehmer des heutigen Milchgipfels zum Ausdruck. Mit einem Traktor schoben sie eine überdimensionale Schnecke ins symbolische Ziel – der Erweiterung des Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt. Einige Kartons mit Aufschriften wie "DBV", "MIV" oder "DRV" standen als Hindernisse im Weg. Die Milcherzeuger wollten damit verdeutlichten, dass die Anstrengungen um den Ausbau eines wirksamen und effizienten Sicherheitsnetzes für den Milchmarkt deutlich an Fahrt aufnehmen müssen und einige Branchenteilnehmer ihre abwehrende Haltung aufgeben müssen.
„Es muss genau analysiert werden, was alleine auf Branchenebene geleistet werden kann und was realistisch nicht funktionieren wird, weil die Interessenslagen innerhalb der Branche zu unterschiedlich sind“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber: „Wir halten es durchaus für notwendig, dass alle Beteiligten mehr Verantwortung übernehmen. Will die Politik die Lösung globaler, tiefgreifender Marktkrisen allerdings alleine Branchenverbänden überlassen, ist ein Scheitern programmiert."
Globale Marktkrisen seien Ausnahmesituationen, die ein organisiertes, strukturiertes und vor allem zeitnahes Handeln auf EU-Ebene erfordern würden. Hier brauche es einen gesetzlichen und politischen Rahmen, der dies ermöglichte.
Um nicht dauerhaft von politischer Seite in den Markt eingreifen zu müssen, gelte es daneben, die Position der Milchviehhalter elementar zu stärken und die Milchbetriebe so krisenfester zu machen. Schaber: „Die komplette Risikoverlagerung auf die Milchviehhalter muss ein Ende haben.“