Die Biomilch-Erzeuger in Deutschland mussten im Gegensatz zu ihren konventionellen Kollegen bisher nur leichte Abschläge beim Milchgeld hinnehmen.
Bei bundesweit 35 Öko-Molkereien lag der durchschnittliche Nettoerzeugerpreis nach Berechnungen des Verbandes Bioland für ein Kilogramm Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß inklusive Zu- und Abschlägen ab Hof im November 2014 bei 47,6 Cent; das waren lediglich 0,1 Cent weniger als im Oktober und 1,9 Cent weniger als zu Beginn des vergangenen Jahres.
Nach Angaben des Ökoverbandes konnten sich die Erzeuger in der Region Nord-Mitte im November sogar über ein kleines Plus beim Milchgeld von 0,1 Cent/kg auf 46,7 Cent/kg freuen, weil die Biozuschläge bei den drei Molkereien Hansa, MUH und Walhorn der Arlagruppe leicht erhöht wurden. In Bayern und Baden-Württemberg sank die Auszahlungsleistung der Milchverarbeiter gegenüber Oktober dagegen im Mittel um 0,4 Cent/kg; sie blieb mit 48,0 Cent jedoch auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Für den Dezember haben laut Bioland einige Öko-Molkereien bereits unveränderte Erzeugerpreise angekündigt. Der Biomilchmarkt entwickle sich stabil und auch die Preise in den Läden des Lebensmittel- und des Naturkostfachhandels seien entgegen dem konventionellen Trend gleich geblieben. Die Vorzeichen stünden also gut, das Preisniveau für die Biomilcherzeuger auch 2015 halten zu können, so der Verband.
Ganz anders sieht dies bei den konventionellen Milchbauern aus. Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) ist der Erzeugerpreis für Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im November 2014 gegenüber dem Vormonat um 1,7 Cent auf 32,2 Cent/kg gesunken; er lag damit um 7,9 Cent oder 20 % unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Während sich im Januar 2014 der Preisabstand von Biomilch im Vergleich zum konventionellen Rohstoff auf rund 9 Cent/kg belaufen hatte, waren es im November etwa 15 Cent/kg.