Nach einem Jahr mit starken Zuwachsraten bei der Nachfrage sind die Aussichten für Biomilcherzeuger auch im Jahr 2012 recht gut. Der Biomilchmarkt ist 2011 besonders stark gewachsen.
Das berichtet Dr. Karl Kempkens von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblatts Westfalen-Lippe. Nach Angaben der AMI sollen in Deutschland im Jahr 2011 rund 660 000 t Biomilch vermarktet worden sein. Die Marktanalysten rechnen damit, dass auch in den kommenden Jahren weiterhin Biomilch aus Österreich oder Dänemark importiert werden muss. Biokäse kommt dagegen immer verstärkt aus Frankreich oder aus der Schweiz. Die heimische Produktion hält der Nachfrage trotz deutlichem Wachstum (9 % im Jahr 2010) noch nicht stand.
Schon in den ersten drei Quartalen 2011 waren bei den verschiedenen Produkten deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen: Milch + 10 Prozent, Butter + 30 Prozent, Joghurt +5 Prozent, Quark + 17 Prozent und Käse + 9 Prozent. Rechnet man mit diesen Wachstumsraten für das gesamte Jahr 2011 entsteht laut AMI schon ein Mehrbedarf an Bio-Milch von 90.000 t.
Der Nachfrageüberhang wirkt sich positiv auf die Milchpreise aus: Im Schnitt lagen sie etwa 8 Ct über den Preisen für konventionelle Milch. Bioland berichtet auf www.biomilchpreise.de von einem Durchschnittspreis im November 2011 von 43,9 Ct/kg für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Die Spitze zahlt derzeit 46 Ct. (sl)