Der Münchener Agrarminister Helmut Brunner forderte zur Marktstabilisierung ein auch künftig wirksames, europaweites Sicherheitsnetz einschließlich Exporterstattungen. "Die Milchkrise hat deutlich gezeigt, dass auch liberalisierte Märkte klar Regeln brauchen", sagte der Minister in Brüssel.
Brunner sprach sich nachdrücklich für die öffentliche und privatwirtschaftliche Lagerhaltung von Butter und Magermilchpulver und die Ermöglichung einer steuerlichen Risikorücklage für Landwirte aus. Ferner müsse die Beibehaltung von Ausfuhrerstattungen in Krisensituationen eine Option bleiben.
Warenterminbörsen für Milchpulver und Butteröl könnten die Markttransparenz verbessern und einen Beitrag zur Absicherung langfristiger Milchkaufverträge leisten. Die immer stärkeren Preisschwankungen am Milchmarkt brächten unkalkulierbare wirtschaftliche Risiken für die Erzeuger. Deshalb müsse man mit wirksamen Instrumenten gegensteuern.
Darüber hinaus befürwortet Brunner die Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen für eine "Branchenorganisation Milch". "Wir brauchen gesetzlich verankerte Runde Tische der Milchbranche in den EU-Mitgliedstaaten", so der Minister.
Er kündigte an, in Bayern eine Gesprächesrunde mit allen Erzeugerorganisationen einzuberufen: Sie solle sich mit Vorschlägen und Konzepten für die Ausrichtung der Milchproduktion nach dem Wegfall der Quote 2015 befassen.