Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat einen Beitrag des ARD-Morgenmagazins vom 16. Juni kritisiert, in dem in dieser Woche über die gesundheitlichen Eigenschaften von Trinkmilch in irreführender Weise berichtet wurde.
In einem Studiointerview mit dem Wissenschaftsjournalisten Wilfried Bommert wurde spekuliert, wie gesundheitsschädlich Milchtrinken sein könnte. Milch könne „Allergien, Akne und auch Krebs“ auslösen, hieß es in der Sendung, für die der WDR aus Köln verantwortlich zeichnet.
Im Interview wurde wiederholt gefragt, wie „gefährlich“ das Milchtrinken sei, vor allem für ältere Verbraucher. Der Wissenschaftsjournalist stellte zwar richtig, dass beim mitteleuropäischen Verbraucher eine Laktose-Intoleranz sehr selten sei, doch blieben die Äußerungen des Moderators und des Filmbeitrages zu den anderen Erkrankungen unwidersprochen.
Es ist nach Ansicht des DBV mehr als fraglich, wenn Medien in Gesundheitsfragen, die die Zuschauer besonders bewegen, unbewiesene Verdächtigungen aussprechen, die nicht durch wissenschaftlich-medizinische Untersuchungen belegbar sind. Darauf weist auch der Pressekodex des Deutschen Presserates hin.
Untragbar wird eine solche journalistische Leistung, wenn ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender, der für sich den Qualitätsjournalismus in Anspruch nimmt, einen solchen Verdacht verbreitet. Statt zu suggerieren, dass ein Lebensmittel gesundheitsschädlich ist und es aufgrund der Wortwahl mit nachgewiesenen Gefährdungen wie dem Rauchen zu vergleichen, hätte der Sendebeitrag aufklären müssen.
In Auswertungen und Bewertungen vieler nationaler und internationaler wissenschaftlicher Untersuchungen wurde eine solche gravierende gesundheitsschädliche Wirkung nicht festgestellt. Der WDR hat mit seiner unspezifischen, unbewiesenen Verdächtigung das für die Gesundheit wichtige Nahrungsmittel Milch unreflektiert und in wenig seriöser Weise in Frage gestellt, kritisierte der DBV.