Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein Positionspapier zur Rindermast veröffentlicht. Darin enthalten sind zehn Forderungen, die die Zukunftsperspektiven der Landwirte sichern sollen – wirtschaftlich, nachhaltig und tierwohlorientiert.
Denn aktuell stehen Rindermäster vor einer Vielzahl von Herausforderungen, berichtet der DBV. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt und Politik und Gesellschaft fordern immer höhere Standards für das Tierwohl und die Tierhaltung. Der Konflikt: Die heimische Rindfleischerzeugung befindet sich in einem Wettbewerb, in dem hohe Tierhaltungsstands nicht angemessen honoriert werden, so Henrik Wendorff, Vorsitzender des DBV-Rindfleischausschusses. „Für eine zukunftsfähige Rinderhaltung muss Tierwohl dort entlohnt werden, wo es entsteht, also beim Landwirt“, sagt er.
Aktuelle Kennzeichnung reicht nicht
Wie der DBV in dem Papier hervorhebt, setzt die heimische Rindermast schon jetzt hohe Standards im Hinblick auf Produktqualität, Tierwohl und Lebensmittelsicherheit um. Das verursache hohe Kosten, während zeitgleich Importe diese Standards unterliefen. Um Transparenz herzustellen und damit bewusste Verbraucherentscheidungen zu ermöglichen, brauche es eine verpflichtend umgesetzte Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Rindfleischprodukte im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), in der Gastronomie und bei den Großverbrauchern. Die bestehende Herkunftskennzeichnung für frisches Rindfleisch reiche nicht aus.
Darüber hinaus appelliert der Verband, in internationalen Handelsabkommen sicherzustellen, dass die importierten Produkte die hierzulande geltenden Standards nicht unterlaufen.
Praktiker mit einbeziehen
Wichtig sei für den Bauernverband auch, dass sich die Weiterentwicklung bestehender Haltungssysteme am derzeitigen Stand der Landwirtschaft orientiert. Für die Festlegung zukünftiger Anforderungen müssten die hierzu beratenden Gremien durch Experten mit Praxisbezug und insbesondere erfahrene Landwirte unterstützt werden, um machbare Schritte der bei Weiterentwicklung sicherzustellen. Dafür müssten Praktiker allerdings nicht nur in die zugrundeliegenden Diskussionsprozesse eingebundenen werden, sondern deren Kompromissvorschläge müssten sich auch im Endergebnis wiederfinden.
Das vollständige Positionspapier können Sie sich HIER ansehen.