Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ist von der EU-Kommission tief enttäuscht. Denn seine Vorschläge für eine rasche Entlastung des angespannten Milchmarkts sind bei einer Verhandlungsrunde in Brüssel auf geteiltes Echo gestoßen. Das berichtet das Staatsministerium in einer Mitteilung.
Im Anschluss an eine Sitzung des Rundes Tisches zur Zukunft der Milchwirtschaft in Bayern, die auf Anregung Brunners diesmal in Brüssel stattfand und zu der erstmals auch Vertreter der EU-Kommission und des EU-Parlaments geladen waren, zeigte sich der Minister enttäuscht. „Die Kommission zeigt nach wie vor keine Bereitschaft, über sinnvolle Maßnahmen zur Unterstützung der Milcherzeuger auch nur nachzudenken“, sagte Brunner. Dabei wäre eine schnelle und wirkungsvolle Entlastung des Milchmarkts dringend geboten. Der Minister hatte sich deshalb vor wenigen Tagen mit einer Reihe konkreter Vorschläge an EU-Kommissar Phil Hogan gewandt. top agrar berichtete.
Unter anderem fordert Brunner, die Interventionspreise bei Milch und Milcherzeugnissen auf ein Absicherungsniveau von 25 Cent pro Kilo anzuheben und den Aufkauf von Milchpulver für Menschen in Krisenregionen im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe zu prüfen. Beides könnte laut Brunner aus Strafabgaben bezahlt werden, die wegen der Überlieferung der inzwischen ausgelaufenen Milchquote angefallen sind. Zudem sieht der Minister Änderungsbedarf bei den EU-Programmen zur Absatzförderung in Drittländer. Darüber hinaus fordert Brunner eine rasche Umsetzung des EU-Schulmilchprogramms.