Bei der heutigen Milchquotenbörse, der letzten überhaupt vor Abschaffung der Milchquote, sind die Preise im Übertragungsgebiet West deutlich gestiegen: 14 Cent gegenüber 10 Cent bei der letzten Börse am 1.7.2014 wurden jetzt verbucht. Der Preis Ost fiel dagegen um 1 Cent von 6 auf 5 Cent. Der Bundesschnitt stieg damit von 9 auf 12 Cent.
„Der erneute Anstieg des Börsenpreises zeigt den anhaltend hohen Druck, den die Superabgabe auf unsere Milcherzeuger ausübt“, schätzt der DBV die Ergebnisse der letzten Milchquotenbörse ein. „Aufgrund des volatilen Milchmarktes brauchen unsere Milcherzeuger jeden Cent, um schwankende Milcherzeugerpreise auf betrieblicher Ebene abfedern zu können. In den Zeiten der Milchquotenära ist zu viel unnötiges Kapital für die Milchquote gebunden worden.“ so der DBV. Der Bauernverband geht davon aus, dass eine Anpassung des Fettkorrekturfaktors für das letzte Milchquotenjahr 2014/15 nicht mehr politisch durchsetzbar sein wird.
Im gesamten Bundesgebiet wurden in der Herbstbörse 363.866 t Milchquote übertragen. Das entspricht einem Anteil von 1,2 % an der nationalen Referenzmenge in Höhe von 30.318.929 t Milch, die den deutschen Milchbauern im Quotenjahr 2014/15 zur Verfügung stehen. An der letzten Börse wurde damit eine Rekordmenge gehandelt, die mit knapp 60.000 t über der Höchstmenge im April 2011 lag.
Insgesamt wurden 397.575 t Milchquote angeboten und 506.237 t nachgefragt. Damit überstieg die Nachfrage das Angebot um 108.662 t. Die Zahl der Börsenteilnehmer betrug 9.440 und war damit fast doppelt so hoch wie auf der letzten Sommerbörse. Rund 86 % aller Teilnehmer waren erfolgreich, davon 4.403 Anbieter und 3.674 Nachfrager. 74 % aller Nachfrager konnten bedient werden, teilte der DBV mit.
Mit diesem letzten Börsentermin wurde das Ende der politischen Ära einer nun mehr fast einunddreißigjährigen Milchmengenregulierung eingeläutet. Die Beschlüsse zum Health-Check bzw. die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2003 werden damit konsequent umgesetzt. Die Verantwortung für die Milchmengenerzeugung liegt dann, wie bei allen anderen tierischen Erzeugnissen, in den Händen der wirtschaftlichen Akteure. Der Bauernverband begrüßt diesen neuen Gestaltungsspielraum für die Milchbauern.
Ergebnisse der Übertragungsbereiche und Übertragungsstellen