In der Saison 2011/12 waren die deutschen Milchkühe so produktiv wie nie zuvor. Im Durchschnitt gab ein Tier 8237 kg Milch, teilt der Deutsche Verband für Leistung- und Qualitätsprüfungen (DLQ) mit. Das sei eine Steigerung um 64 kg.
"Die Milchleistung der deutschen Kühe ist nie höher gewesen", sagte DLQ-Geschäftsführer Folkert Onken laut dem Spiegel. In 2012 waren 3,56 Mio. Kühe der Milchleistungsprüfung (MLP) angeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 45.000 zusätzliche Tiere geprüft. Somit erhalten über 56.000 deutsche Betriebe 11-mal im Jahr Informationen aus der Milchleistungs-Prüfung (MLP) für ihr Herdenmanagement, das sind nach eigenen Angaben 85 % des gesamten deutschen Bestands.
Onken führte den Anstieg darauf zurück, dass der Trend zu immer größeren Herden anhalte und Landwirte mit vielen Kühen ihre Tiere professioneller betreuten, als Kleinbauern es könnten.
Die MLP ermöglicht laut dem Verband einerseits eine Qualifizierung des betrieblichen Managements. Andererseits unterstütze sie den Betriebsleiter und ihre Berater bei der Optimierung der Produktionsprozesse, um den steigenden Anforderungen an Haltung, Fütterung und Pflege die mit dem Leistungsvermögen der Tiere einhergehen, gerecht zu werden. Nur wenn die Stoffwechselsituation und der Eutergesundheitsstatus der Tiere bekannt ist, könne das Wohlbefinden der Tiere und eine rentable, landwirtschaftliche Nutztierhaltung erreicht werden, heißt es.
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert hingegen, dass die Leistung in der Milcherzeugung vor allem durch Zuchtmaßnahmen gesteigert werde. Sie führe zu Euterentzündungen, Entgleisungen des Stoffwechsels und Störungen der Fruchtbarkeit. Wegen solcher Krankheiten müssten die Tiere im Durchschnitt bereits mit knapp fünf Jahren geschlachtet werden. (ad)