Vor dem nächsten Milchgipfel am kommenden Dienstag (29. Juli) in Berlin setzt sich Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller für eine stärkere Lieferdisziplin bei Milch ein. "Ohne konsequente Mengenbegrenzung wird es schwer sein, die Einkommenssituation unserer Milchviehhalter entscheidend zu verbessern", sagte der Minister in München. Für Miller ist die Überlieferung der einzelbetrieblichen Quoten in Deutschland einer der maßgeblichen Gründe für die negative Preisentwicklung bei Milch. Allein im vergangenen Milchwirtschaftsjahr wurde die Milchquote in Deutschland nach Angaben des Ministers um 1,3 %, das sind 370 000 t, überliefert. Die deutschen Milcherzeuger würden dafür von Brüssel mit Strafzahlungen von 103 Mio. Euro zur Kasse gebeten. Bereits im Juni 2008 hatte Bayern die Aussetzung der Molkereisaldierung im Bundesrat beantragt, wegen fehlender Mehrheit die Entscheidung jedoch vertagt. Auf den Herbst vertagt wurde auf Antrag Bayerns auch die Entscheidung über die Verteilung der von der EU gegen den Willen des Freistaats zugestandenen 2 % zusätzlicher Quote. Negative Einflüsse auf den Milchauszahlungspreis konnten so vermieden werden. Die Vertagung fand die Zustimmung einer breiten Mehrheit der Länder. Miller kritisierte in diesem Zusammenhang nochmals deutlich die von Brüssel im Rahmen des Health-Checks vorgeschlagene fünfprozentige Quotenerhöhung. "Das läuft den berechtigten Forderungen der Milcherzeuger nach einem stabilen Milchmarkt und höheren Milcherzeugerpreisen entgegen", sagte der Minister.
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