Der Auszahlungspreis für Biomilch lag im Jahr 2019 durchschnittlich bei 47,6 ct/kg. Das sind 1,9 % bzw. 0,9 Cent weniger als im Vorjahr. Für Biomilcherzeuger ist es das zweite Jahr mit sinkenden Preisen. Das berichtet der Verband Bioland. Das höchste Preisniveau erreichte die Biomilch im Jahr 2017 mit 49,1 ct/kg. Der Preis ist berechnet auf Basis von Biomilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof einschließlich geschätzter Nachzahlung von 0,5 Cent im Jahresmittel.
Biomilch hält im Preisvergleich stand
Der Preisdruck soll sich laut Marktexperten durch den Einstieg neuer Biomilcherzeuger entwickelt haben. So verzeichnete die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) von Januar bis Oktober 2019 einen Anstieg der Biomilchanlieferung an die Molkereien um 6,1 % auf fast 1 Mio. t. Die Anlieferung konventioneller Milch sank im selben Zeitraum dagegen um 0,4 %. Trotz insgesamt geringerer Milchanlieferungsmengen kam es jedoch auch hier zu Milchpreiseinbußen. Somit lag der Preis für konventionelle Milch 2019 nach Schätzungen von Bioland mit 33,6 ct/kg um 0,8 Cent oder rund 2 % unter dem Vorjahresniveau. Der Preisabstand zwischen Milch aus ökologischer und konventioneller Erzeugung würde sich nach diesen vorläufigen Daten, ähnlich dem Vorjahr, auf 14 ct/kg belaufen. Im Jahr 2017 betrug dieser Abstand nur 12,9 ct/kg Milch, während der Milchpreiskrise 2016 hingegen 21,5 ct/kg.
Bioland sieht Chancen am Markt
Bioland geht davon aus, dass der Verbrauch von Biomilchprodukten 2020 weiter steigen wird. Große Neumengen der Erzeugung aus den Jahren 2017 und 2018 seien am Markt untergebracht und die Anlieferungen stiegen inzwischen weniger stark an. Der Verband hält es für möglich, hierdurch wieder höhere Biomilchpreise zu erzielen. Das sei angesichts gestiegener Kosten und höherer Qualitätsanforderungen an die Biomilchviehhalter dringend nötig.