Der Bericht ist zuerst erschienen hier im bioland-Fachmagazin für ökologischen Landbau 12/2020:
Ein marktreifes, verbessertes, wolfsabweisendes Elektronetz haben Schäfer und Zaunhersteller in Baden-Württemberg gemeinsam entwickelt. Das Elektronetz mit Erdungslitze funktioniert stabiler als bisherige Netzzäune, bestätigt Alfons Gimber, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbands (LSV).
Der LSV hat in einem mehrjährigen Kooperationsprojekt zum Herdenschutz gemeinsam mit dem NABU Baden-Württemberg an praxistauglichem Herdenschutz gearbeitet. Dabei entstanden praktische Lösungen für die Erdung der Zäune in schwierigem Gelände wie trockenen oder felsigen Böden.
Eine weitere Verbesserung soll die neue Farbgebung der Zäune bringen: sie sind schwarz-weiß, damit die Wölfe sie besser erkennen. Wölfe haben, ähnlich wie Wildschweine oder Hirsche, eine Rot-Grün-Sehschwäche und erkennen die bisher meist orange gefärbten Netze nur sehr schlecht.
„Unsere Betriebe im Wolfsgebiet Schwarzwald arbeiten damit sehr erfolgreich“, bestätigt LSV-Geschäftsführerin Annette Wohlfarth. Außerdem erprobten Testbetriebe für die beiden Verbände Zaunmessgeräte, Warngeräte und andere technische Hilfsmittel praxisnah. Davon bewährte sich zum Beispiel ein Warngerät am Zaun. Dieses schickt den Tierhaltenden eine SMS, wenn die Stromspannung plötzlich abfällt.
Auch eine Entwicklung aus Dänemark konnte überzeugen: Ein Festzaun, der aus einem patentierten Kunststoff-Gummi-Gemisch besteht. Durch den Gummischutz hält der Zaun die Stromspannung auch dann, wenn Pflanzen die unterste Litze überwuchern. In der Kooperation entstanden gemeinsame Botschaften an die Poltitik.
Weitere Informationen: www.NABU-BW.de/Herdenschutz