Die Superabgabe für das letzte Quotenjahr liegt europaweit möglicherweise doppelt so hoch wie bisher angenommen. Statt 441 Mio. € müssen die Überlieferer vermutlich bis zu 900 Mio. € Strafzahlungen nach Brüssel abdrücken.
Der Milch-Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Udo Folgart, fordert, dass das Geld den Milcherzeugern zugute kommt: "„Die aktuellsten Veröffentlichungen bei der Milchmarktbeobachtungsstelle zeigen, dass die letzte Superabgabe höher ausfällt als von der EU-Kommission angenommen. Wir gehen europaweit von Strafzahlungen in Höhe von 850 bis 900 Mio. Euro aus. Die EU entzieht dem Milchsektor also erheblich mehr Geld als eingeplant. Angesichts der angespannten Situation Im Milchmarkt wäre es inakzeptabel, wenn dieses Geld im Agrarhaushalt nicht im Sinne der Milchbauern genutzt werden würde.“
Die EU-Kommission hatte kürzlich erst die Höhe der Superabgabe mit 441 Mio. € ausgewiesen. Dabei hat sie offenbar aber die Milchanlieferung nur bis Dezember 2014 berücksichtigt. Mit den aktuellen Daten ergeben sich laut DBV Strafzahlungen von bis zu 900 Mio. €.
Allein ca. 300 Mio. € dürften davon alleine auf Deutschland entfallen. Polen muss vermutlich ca. 180 Mio. € nach Brüssel überweisen, die Niederlande ca. 155 Mio. €. Der DBV geht davon aus, dass zwölf oder dreizehn Staaten ihre nationale Quote überliefert haben.