Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt den hessischen Entschließungsantrag zum Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung für Rinder, der am 27. November auf der Tagesordnung des Bundesratsplenums steht.
Bislang gibt es für die Haltung von Rindern ab dem sechsten Lebensmonat keine rechtlich verbindlichen Vorschriften. Gerade in der Milchviehhaltung in Süddeutschland sei diese Haltungsform noch weit verbreitet. So stünden etwa in Bayern noch rund 35 % der Milchkühe in Anbindung.
„Der Ausstieg aus der Anbindehaltung ist aus Tierschutzsicht längst überfällig. Diese Form der Tierhaltung ist von einer tiergerechten Haltung weit entfernt und mit einer modernen Landwirtschaft nicht länger vereinbar. Wir unterstützen daher den Antrag von Hessen, auch wenn in diesem leider nicht von einem kompletten Verbot der Anbindehaltung die Rede ist, sondern lediglich von einem Verbot der ganzjährigen Anbindung“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Er fordert die Bundesratsmitglieder auf, für den hessischen Antrag zu stimmen und damit ein Ende dieser "tierschutzwidrigen Haltungsform" einzuläuten. Im nächsten Schritt wird der Agrarausschuss des Bundesrates zu diesem Thema beraten. Der Deutsche Tierschutzbund hat im Vorfeld der Sitzungen die Fachpolitiker der Länder über die Position des Deutschen Tierschutzbundes informiert und um eine Zustimmung zum Antrag gebeten.
Hintergrund:
Hessen will die ganzjährige Anbindehaltung verbieten (17.11.2015)