Der Deutsche Tierschutzbund hat sein Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ auf Mastrinder aus Milchkuhbetrieben ausgeweitet. Die entsprechende Richtlinie trete am 1. Juli 2020 in Kraft, so der Verband.
Sowohl in der Einstiegs- als auch in der Premiumstufe des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ müssten die Rinder ausreichend Platz haben, um sich entsprechend ihrer Bedürfnisse zu bewegen. Eine Anbindehaltung verbiete das Label. Statt engen Buchten mit Vollspaltenboden sollen den Tieren größere, strukturierte Buchten mit einem weichen, trockenen und eingestreuten Liegebereich zur Verfügung stehen. Scheuerbürsten sorgten für den notwendigen Komfort. Um Wind und Wetter zu spüren, sei ein sogenannter Offenfrontstall vorgeschrieben. Im Premiumbereich müssten die Rinder zusätzlich das ganze Jahr die Möglichkeit haben, nach draußen zu gehen – in einen Auslauf oder auf eine Weide.
„Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass viele Landwirte bereit sind, die Tiere unter besseren Bedingungen zu halten, wenn die Produkte entsprechend bezahlt werden“ so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Auch die Verbraucher forderten immer stärker Produkte ein, die unter höheren Tierschutzstandards produziert wurden.
Mit den neuen Kriterien wolle der Tierschutzbund auch dazu beitragen, eine Alternative zu Transporten von Kälbern in Drittländer aufzubauen, die eine tierschutzgerechte und ökonomisch sinnvolle Mast ermöglichten.