Das Tierwohl wird in Mastställen künftig eine viel größere Rolle spielen. Beim Stallkonzept Pigport war das schon immer der Fall. top agrar hat zwei „Pigport-Mäster“ besucht.
Was wird das denn? Mancher Schweinehalter rieb sich verwundert die Augen, als vor über 20 Jahren die ersten Pigport-Ställe gebaut wurden. Einfache Pultdachkonstruktionen aus Holz, freie Belüftung, große Festflächen und Liegekisten im Stallinnern sowie Ausläufe an den Längsseiten waren die Markenzeichen der Pigports.
Geboren wurde das Stallkonzept in Süddeutschland. Mittlerweile stehen aber auch in den Veredelungshochburgen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Pigport-Offenfrontställe. Deutschland- und europaweit sollen es rund 100 Ställe sein, erklärt Rudolf Wiedmann, der das Stallkonzept federführend entwickelt und immer weiter optimiert hat. „Und spätestens seit der Diskussion um mehr Tierwohl steigt das Interesse an dem Stallkonzept stark an“, berichtet der ehemalige Berater der Landesanstalt für Schweinezucht im baden-württembergischen Boxberg.
40% offen für Offenfrontstall:
Eine aktuelle top agrar-Umfrage bestätigt Wiedmanns Aussage. 40% der Teilnehmer antworteten, dass sie sich vorstellen können, künftig einen Offenfrontstall, wie z.B. den Pigport, zu bauen. Und wenn man mit Mästern über Stallkonzepte der Zukunft diskutiert, fällt immer wieder auch der Name des Pigports.Doch wie gut funktionieren Pigport-Ställe in der Praxis? Ist der Stalltyp zukunftsfähig? Und worauf muss man achten, damit die Mast rund läuft? top agrar hat sich bei zwei süddeutschen Mästern umgehört, die zum Teil seit vielen Jahren Erfahrungen mit Pigport-Ställen gesammelt haben.Marcus Arden