Rudi Wiedmann, selbstständiger Berater aus Tübingen, forderte, dass die Biobranche das Thema Regionalität noch viel stärker als bislang kommunizieren müsse. Am Beispiel des Labels „Hofglück“, der Premiumfleischmarke der Edeka-Südwest, zeigte Wiedmann, wie interessant Label-Programme für Landwirte und Kunden sein können.
Laut Wiedmann schätzen die Kunden bei diesem Label das hohe Maß an Tierschutz, denn die Tiere werden nach den Kriterien des Labels „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes gehalten. Zudem verwies er auf die Regionalität der Produktion und den im Vergleich zu Bio günstigeren Preis.
Auch der Absatz sei gesichert. Die Landwirte erhalten Verträge mit mindestens zehn Jahren Laufzeit, das gibt Planungssicherheit. „Der Umbau von alten Ställen oder gar Neubauten rechnet sich so“, betonte Wiedmann. In diesem Zusammenhang forderte der Berater, dass sich die Ställe optisch klar von konventionellen Schweineställen unterscheiden sollten. „Stroh im Auslauf und eine nachhaltige Bauweise mit Holz machen den Unterschied sichtbar“, erklärte Wiedmann seinen Zuhörern.
Noch besser werden muss die Bio-branche beim Thema Mehrwert. „Die biologischen Schweinehalter müssen deutlicher herausstellen, dass sie auf die Kreislaufwirtschaft setzen und auf Pestizide verzichten“, erklärte Wiedmann.