Die Schweinehalter in Deutschland sollen den seit 2019 in Kraft getretenen Nationalen Aktionsplan Kupierverzicht endlich besser umsetzen. Das fordert der Deutsche Tierschutzbund. Der Verband wirft Deutschland vor, seit Jahrzehnten gegen die geltende EU-Richtlinie 2008/120/EG zu verstoßen, die das routinemäßige Kupieren von Ferkelschwänzen zur Verhinderung von Schwanzbeißen verbietet.
Trotz des Aktionsplans sei bisher keine nennenswerte Steigerung bei der Zahl unkupierter Schweine erreicht worden, moniert der Deutsche Tierschutzbund und beruft sich auf verschiedene nicht näher genannte Veterinärbehörden. Zudem gebe es Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung des Aktionsplans sowie deren Kontrolle in den Betrieben.
An die für Tierschutz zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides appelliert der Tierschutzbund nun, die korrekte Einhaltung der Richtlinie in Deutschland durchzusetzen – notfalls mit einem Vertragsverletzungsverfahren.