In Deutschland trommeln die Politik sowie Umwelt- und Tierschutzverbände kräftig dafür, dass mehr Schweine aus artgerechter Haltung auf den Markt kommen müssen. Und wenn man deutschen Umfragen Glauben schenken darf, steigt die Nachfrage nach Tierwohlfleisch sogar weiter an. Absatzpotenzial sei vorhanden, hört man allerorten.
In Holland, wo die Tierschutzdebatten ebenfalls lautstark geführt werden, scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Wie das niederländische Fachblatt Boerderij berichtet, ist der Markt für Schweine aus Tierwohlprogrammen (Beter-Leven-Schweine) zumindest in den Niederlanden mittlerweile gesättigt bzw. sogar leicht rückläufig.
Erste große Schlachtereien haben ihre Nachfrage nach „Beter-Leven-Schweinen“ jedenfalls deutlich zurückgefahren. Tönnies z.B. soll angekündigt haben, nur noch 3.000 statt 5.000 Tierwohl-Schweine pro Woche gebrauchen zu können. Auch andere niederländische Schlachtunternehmen sollen ihre Nachfrage deutlich zurückgefahren haben. Die sinkende Nachfrage hat umgehend zu Preisdruck am Markt geführt. Der Preis im Segment „Tierwohl-Ware“ fiel bereits um 2 Cent je kg Schlachtgewicht.
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