Der Schlachtkonzern Danish Crown will Ende der Woche die Schweineschlachtung in Teterow einstellen. Politik und Bauernverband versuchen, dies noch abzuwenden.
Ein Runder Tisch am Dienstag im Landwirtschaftsministerium ist allerdings ergebnislos geblieben. Betroffene Bauern und Vermarkter aus dem Land wollen die Anlage nun pachten. Bislang gibt es aber keine Einigung.
Die Bauern kritisieren, dass Danish Crown detailliert wissen wollte, wie viele Schweine in Teterow künftig geschlachtet werden, woher die Tiere kommen und wo sie verarbeitet werden. Dies sei ein untypisches Geschäftsverhalten, sagte Bauernpräsident Detlef Kurreck. Ein letztes Gespräch soll folgen.
Das Ende der Schweineschlachtung am einzig verbliebenen großen Schlachthof im Land würde dazu führen, dass die kleinen und mittelständischen Betriebe auf deutlich weiter entfernte Schlachthöfe ausweichen müssten. Auch die Bemühungen um mehr Tierwohl würden so mit Füßen getreten, urteilte Landesagrarminister Dr. Till Backhaus am Dienstag in einer Presseinformation.
Backhaus kämpft
„Wenn wir die Tierhaltung in der Fläche erhalten und die regionale Wertschöpfung stärken wollen, dann brauchen wir dazu auch die nötigen Schlachtkapazitäten im Land“, sagte Backhaus laut Ministeriumsangaben nach Gesprächen mit Verbänden. Am Freitag hatte er bereits mit der Geschäftsführung der Danish Crown Teterower Fleisch GmbH gesprochen.
Im Ergebnis der Gespräche gelte es jetzt, drei Dinge aktiv anzugehen, bekräftigte der SPD-Politiker. Erstens werde er mit Danish Crown und den Wirtschaftspartnern weiterhin Gespräche führen. „Vielleicht gelingt es uns doch noch, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen und eine Lösung für den Erhalt der Schweineschlachtung in Teterow zu finden“, zeigte sich Backhaus weiter kämpferisch.
Zweitens werde man prüfen, ob zur Stärkung der Regionalität und des Tierwohls die Kapazitäten der vorhandenen 29 kleineren Schlachtbetriebe erweitert werden können.
„Und drittens sind wir auch bereit, den Neubau eines Schlachtbetriebes mit Fördermitteln zu unterstützen. Aber nochmal: dazu braucht es ein tragfähiges Wirtschaftskonzept“, so der Minister.
In der Vergangenheit hatte es bereits Anfragen und Gespräche mit Investoren zur Etablierung kleinerer Schlachtstätten in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Diese blieben bislang jedoch ohne konkrete Ergebnisse. „Die Landesregierung hat nach wie vor ein großes Interesse an einem regionalen Schlachthof zur Umsetzung von Qualitätsfleischprogrammen und würde die Wirtschaft auch mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Aber die Initiative muss aus der Wirtschaft kommen“, betonte der Minister nochmals.