Bayerns Jägerinnen und Jäger haben in der vergangenen Jagdsaison rund 60.500 Wildschweine erlegt. Das ist ein Drittel mehr als im Jahr zuvor und das bislang zweithöchste jemals im Freistaat erreichte Ergebnis, berichtet das Bayrische Landwirtschaftsministerium. Zu verdanken ist der Erfolg in allererster Linie dem Einsatz der Jäger und der immer besseren Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sowie Vertreter des Jagdverbands, des Bauernverbands und des Waldbesitzerverbands nach einem Treffen in München betonten. Gleichzeitig appellierten Minister und Verbände an die Jäger, die vielerorts überhand nehmenden Wildschweine weiter intensiv zu bejagen. Wie stark sich das Schwarzwild in den vergangenen Jahrzehnten in Bayern ausgebreitet hat, zeigt ein Vergleich der Gesamtstrecke im Jahr 1987/88 mit der im Jahr 2010/11.
Der Minister und die Verbände empfehlen deshalb unter anderem, gemeinsam Schwarzwild-Arbeitsgemeinschaften zu gründen, weiträumig angelegte Bewegungsjagden zu organisieren, in schadensträchtigen Zeiten Schwerpunktbejagungen in der Feldflur durchzuführen und die als „Kirrung“ bezeichnete Anlockfütterung restriktiv zu handhaben.
Als weitere Möglichkeit, die Bejagung der Wildschweine effektiver zu gestalten, sehen Praktiker die Anlage von Schussschneisen in den Feldern – denn die in den Sommermonaten reichlich vorhandene Deckung in der Feldflur erschwert den Jagderfolg. Brunner hatte deshalb im Frühjahr eine Ausnahmeregelung des Bundes auf Bayern übertragen: Die Landwirte können seither Schussschneisen in ihren Feldern anlegen, ohne dafür finanzielle Einbußen durch wegfallende EU-Zahlungen hinnehmen zu müssen. Auch bleibt ihnen ein aufwändiges Vermessen und Herausrechnen von Teilflächen erspart. Minister und Verbände appellieren angesichts der Erleichterungen an Bauern und Jäger, frühzeitig und in gegenseitiger Abstimmung für das kommende Jahr Schussschneisen zu planen und anzulegen und diese dann für die Bejagung intensiv zu nutzen. (rk)