Bayern fordert die Bereitstellung von EU-Mitteln zur Förderung des Proteinpflanzenanbaus. „Die Ausweitung des Anbaus heimischer Eiweißpflanzen wie Luzerne oder Sojabohnen ist ein wichtiger Beitrag zur Erzeugung sicherer, gentechnikfreier Lebensmittel in Bayern, Deutschland und Europa“, erklärte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vergangene Woche anlässlich der Kabinettssitzung der Staatsregierung. Um die Importabhängigkeit der europäischen Landwirte zu verringern, müsse Brüssel den Anbau von Eiweißpflanzen gezielt voranbringen, etwa durch eine Intensivierung der Forschung. Bayern verlangt in diesem Zusammenhang „auch künftig ausreichende Finanzmittel im EU-Agrarhaushalt, um freiwillige Ansätze der Länder zur Förderung von Eiweißpflanzen dauerhaft zu ermöglichen“.
Brunner erinnerte an das kürzlich von ihm aufgelegte Aktionsprogramm „Heimische Eiweißfuttermittel“. „Wir wollen den Eigenanbau deutlich voranbringen“, bekräftigte der Minister. Dazu ist kurzfristig eine Verdopplung der bayerischen Anbaufläche für Sojabohnen auf rund 5.000 ha vorgesehen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat zehn Forschungsprojekte am Start, in die zur Umsetzung die Lehr-, Versuchs- und Fachzentren der Landesanstalt, die Landwirtschaftlichen Fachschulen sowie mehrere Unternehmen aus allen Stufen der Produktion und des Handels eingebunden werden. Ferner will München ein landesweites Netz von Pilotbetrieben aufbauen, um den Anbau und die Verwertung von heimischen Eiweißpflanzen mustergültig umzusetzen. Gleichzeitig sollten vorhandene Eiweißquellen effizienter genutzt werden, etwa durch die stärkere Verfütterung von Nebenprodukten wie Rapsschrot aus der heimischen Pflanzenölproduktion. (AgE)
${intro}