Das Kupieren der Ferkelschwänze steht massiv in der Kritik. Deutschlandweit suchen Experten in verschiedenen Projekten nach Lösungen, wie man auf das Kupieren verzichten kann, ohne dass es zu gesundheitlichen Schäden kommt.

 

In Bayern setzt man unter anderem auf Praxisversuche. Derzeit werden Testbetriebe gesucht, die freiwillig auf das Kupieren verzichten. Die Erprobung in landwirtschaftlichen Praxisbetrieben ist ein zentraler Punkt der von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner initiierten „Gemeinsamen Erklärung zur Rolle der Tierhaltung und zur Verbesserung des Tierwohls in der bayerischen Landwirtschaft“, die 30 verschiedene Organisationen unterzeichnet haben.

 

Für den Praxistest werden kombinierte Zucht- und Mastbetriebe gesucht, die bei einem Teil ihrer Ferkel auf das Kupieren der Schwänze verzichten und diese Tiere bis zur Schlachtung behalten. Die Betriebe werden von Experten der Fachzentren für Schweinezucht und -haltung an den Landwirtschaftsämtern intensiv fachlich unterstützt. Wissenschaftlich begleitet wird die Erprobung von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

 

Für ihren zusätzlichen Aufwand – intensivere Tierbeobachtung, Aufzeichnungen, Bereitstellung von zusätzlichem Beschäftigungsmaterial wie Strohraufen oder Bälle usw. – erhalten die teilnehmenden Betriebe eine Pauschale. Im Vordergrund sollte allerdings das Eigeninteresse der Betriebe stehen, auf das Schwanzkupieren zu verzichten.

 

Interessierte Landwirte können sich noch bis Mitte September bei dem für sie zuständigen Fachzentrum für Schweinezucht und -haltung an den Ämtern für Ernährung Landwirtschaft und Forsten in Ansbach, Coburg, Landshut, Passau-Rotthalmünster, Schwandorf, Töging a. Inn, Wertingen und Würzburg melden.