Seit Monaten liegen praktikable Lösungen in den drängenden Entscheidungen für die Ferkelkastration und den Kastenstand auf Eis. Dabei wären diese für die Zukunft der deutschen Ferkelerzeugung von existenzieller Bedeutung, heißt es in einer Pressemitteilung der stellvertretenden Vorsitzenden des Agrarausschusses, Carina Konrad. Heute findet in Bonn ein runder Tisch zur Sauenhaltung statt. Themen sind die angespannte wirtschaftliche Lage, das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration und Umsetzung des Kastenstandsurteils.
Viele deutsche Sauenhalter stehen angesichts der fehlenden Lösungen, insbesondere hinsichtlich des Ausstiegs aus der betäubungslosen Ferkelkastration, mit dem Rücken zur Wand. „In der Konsequenz droht ein Strukturwandel von bisher nicht bekanntem Ausmaß und ein massiver Anstieg der Ferkelimporte aus Ländern wie Dänemark, wo man längst die Hausaufgaben gemacht hat“, so Konrad.
Sie fordert die Landwirtschaftsministerin auf, endlich Lösungen zu finden und Taten zu sprechen, anstatt Worte fallen zu lassen. Die FDP wird in Kürze einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen, um die dringenden K-Fragen einzufordern.
Nach jüngster Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e. V. (ISN) sehen inzwischen über die Hälfte der deutschen Sauenhalter in den nächsten zehn Jahren einer Betriebsaufgabe entgegen, nur 12 Prozent wollen die Sauenhaltung noch ausbauen (top agrar berichtete).