Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Ablehnung von Branchenlösungen für gentechnikfreie Futtermittel bekräftigt. In einer Fünf-Punkte-Position zur Verwendung gentechnisch nicht veränderter Futtermittel in der Milch- und Fleischproduktion mahnt der Verband die Sicherung der Wahlfreiheit sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite an. Dies umfasse auch das Recht der landwirtschaftlichen Erzeuger auf freie Wahl der Futtermittel, heißt es in dem Papier, das der DRV vergangene Woche in Berlin beschlossen hat.
Gleichzeitig unterstützt der Verband nach den Worten seines Generalsekretärs Dr. Henning Ehlers jedoch freiwillige Initiativen der Unternehmen zum Einsatz gentechnisch nicht veränderter Futtermittel. Als Voraussetzung nannte Ehlers, dass diese praktikabel und rechtssicher umzusetzen seien. Mit Nachdruck wendet sich der DRV gegen den Versuch, die „Gentechnikfreiheit“ von Futtermitteln pauschal als eine Voraussetzung für Nachhaltigkeit zu definieren.
In seinem Positionspapier weist der DRV ebenfalls auf die begrenzte Verfügbarkeit konventioneller Rohstoffe auf dem Weltmarkt hin. Soja, das zu 100 % frei von gentechnisch veränderten Bestandteilen sei, könne auf dem Weltmarkt nicht mehr bezogen werden. Zudem seien zahlreiche Rechtsfragen zur Kennzeichnung und Haftung weiterhin ungeklärt. Ausdrücklich unterstützt der DRV dem Papier zufolge Initiativen zur Ausweitung des Eiweißpflanzenanbaus in Deutschland. Allerdings dürfe dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nachfrage niemals aus heimischer Erzeugung gedeckt werden könne.