Ab Januar 2019 ist es verboten, männliche Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren. Als Alternativen stehen die Jungebermast, die Immunokastration oder die Kastration unter Betäubung zur Verfügung. Die Jungebermast weist von diesen Alternativen im Vergleich zur betäubungslosen Ferkelkastration die höchste Wirtschaftlichkeit auf. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie des Thünen-Instituts zu den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen des ab 2019 geltenden Verbots der derzeitigen Praxis.
Nach der Analyse der Thünen-Wissenschaftler Mandes VerhaaghundDr. Claus Deblitz ist die Rentabilität der Jungebermast sowohl kurz- als auch mittelfristig höher als die der betäubungslosen Kastration und der weiteren Alternativen. Voraussetzung sei jedoch, dass der Produktionsrhythmus an die kürzere Mastdauer und die niedrigeren Schlachtgewichte angepasst werde. Dabei dürfe der Anteil der Tiere mit Ebergeruch nicht über 3,5 % liegen. Zudem dürften für diese Tiere keine Preisabschläge anfallen. Auch die Immunokastration schneidet der Studie zufolge besser ab als die gegenwärtige Praxis.
Hinsichtlich der langfristigen Rentabilität rangiert laut Analyse die Ebermast ohne Investition vor der Ebermast mit Investition und der Immunokastration. Es folgen die Injektionsnarkose und die Isoflurannarkose. Den Berechnungen der Wissenschaftler liegen sowohl Kennzahlen norddeutscher Betriebe als auch bayerische Betriebsdaten zugrunde.