Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat seinen diesjährigen Kommunikationspreis an Sebastian Balzter, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), für die Reportage „Notruf aus dem Schweinestall“ vergeben. Mit dem am 13. September 2020 erschienen Beitrag habe Balzter am Beispiel eines Ferkelaufzuchtbetriebs in Osthessen die Existenznöte in der Schweinehaltung „eindrücklich und differenziert“ aufgezeigt, begründete Verbandsvorsitzende Prof. Katharina Seuser die Auszeichnung am vergangenen Donnerstag im Rahmen der digitalen VDAJ-Pressegespräche auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin.
Widerspruch Planungssicherheit - Perspektiven
Balzter habe umfassend und authentisch über den offensichtlichen Widerspruch zwischen fehlender Planungssicherheit und Perspektiven für die Landwirte sowie sinkender Anerkennung und zugleich hohem Schweinefleischkonsum informiert. Die verschiedenen Argumente sowohl von Landwirten als auch Kritikern seien in einem ausgewogenen Verhältnis aufgeführt und nicht bewertet worden. So habe Balzter „Nachdenklichkeit ohne Bevormundung“ geschaffen, betonte Seuser. Der Leser habe sich seine Meinung selbst bilden können. Auch die Ergänzung der Reportage mit Statistiken zu den Entwicklungen im Schweinesektor habe eine umfassende Einordnung des Themas ermöglicht. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gratulierte Balzter. „Wir sehen, wie unversöhnlich, teilweise erbittert die gesellschaftliche Debatte rund um das Thema Schweinefleischerzeugung geführt wird“, erklärte die Ressortchefin. Umso wichtiger seien Kommunikatoren wie er, die keine pauschalen Urteile fällten, die mit und nicht über Landwirte redeten. Auch vom Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, kam Lob. Diese Art von Journalismus sei „ein echter Mehrwert für die Leser - auch für uns Landwirte“.