Die 85 Unternehmen der genossenschaftlichen Vieh- und Fleischwirtschaft erzielten im Geschäftsjahr 2017 höhere Durchschnittspreise in der Vermarktung. Rückläufig waren die Schlachtungen. Die Sparte meldet ein Umsatzplus von gut 3 % auf 6,4 Mrd. Euro.
„Die Schweinepreise sind stark abhängig von den Absatzmengen in Asien. Sofern die Ausfuhrbedingungen fortbestehen, rechne ich mit Notierungen leicht unter dem Niveau von 2017“, betont DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers und warnte am Donnerstag in Berlkin bei der Hauptversammlung vor den Folgen der ASP.
Sollte die Afrikanische Schweinepest in Deutschland ausbrechen, muss seiner Meinung nach über die EU-Kommission umgehend die Private Lagerhaltung in Kraft gesetzt werden, um das Zusammenbrechen des Schweinefleischmarktes zu verhindern“.
Der DRV will auch bei der gesellschaftspolitischen Debatte über moderne Nutztierhaltung mitreden. Für die Fortführung der Initiative Tierwohl für den Zeitraum 2018 bis 2020 wurden wichtige Weichen gestellt. Mit der finanziellen Absicherung der Mehraufwendungen und der hohen Akzeptanz bei den Schweine haltenden Betrieben setze der gesamte Sektor ein klares Zeichen für Veränderungen.
Nach wie vor fehlen laut Ehlers aber praktikable Alternativen zur Umsetzung des Ausstiegs aus der betäubungslosen Ferkelkastration zum 1. Januar 2019. Das stellt nicht nur die Ferkelerzeuger vor existenzbedrohende Rahmenbedingungen. Der DRV unterstützt den Einsatz der lokalen Anästhesie, angewandt durch geschulte Landwirte, als geeignete Methode.
Ehlers sprach auch die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten an, die seiner Meinung nach insbesondere für die europäische Rindfleischproduktion große Unsicherheiten birgen. Instabile politische Rahmenbedingungen sowie veterinärrechtliche Handelsbeschränkungen hätten wesentlichen Einfluss auf die Marktchancen und Ausfuhren der genossenschaftlichen Unternehmen in Drittlandstaaten.