Die von der gesamten Wertschöpfungskette Schweinefleisch getragene Tierwohlinitiative muss keinen Widerstand des Bundeskartellamts befürchten. Wie der Präsident des niedersächsischen Landvolks, Werner Hilse, beim Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am Dienstag vergangener Woche (30.9.) in Cloppenburg gegenüber der Presse mitteilte, sieht die Behörde „keinen Anlass einzugreifen“, so dass die Signale für den Start der Initiative Anfang 2015 „auf Grün“ stehen.
Bereits im Dezember 2014 sollen sich laut Dr. Alexander Hinrichs von der Trägergesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung interessierte Schweinehalter anmelden können; die Audits würden dann nach dem Jahreswechsel beginnen. Allerdings sei noch nicht abschließend entschieden, wie der Anmeldeprozess im Detail laufen werde. Klar sei, dass „jeder die gleichen Chancen“ haben solle und die Anmeldung über die landwirtschaftlichen Bündler erfolgen werde. Dabei seien die Zahl der am Programm teilnehmenden Tiere und die erfüllten Tierschutzkriterien anzugeben, erläuterte Hinrichs.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Berliner Agrarressort, Dr. Maria Flachsbarth, stellte auf dem Veredlungstag die Tierschutzinitiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums „Eine Frage der Haltung- neue Wege für mehr Tierwohl“ vor. Dabei betonte sie, die Bundes-Initiative wolle den verschiedenen Programmen und Initiativen zur Verbesserung des Tierwohls einen Rahmen geben und diese zusammenführen. Sie betrachte die Initiative Tierwohl der Wertschöpfungskette Fleisch deshalb nicht als Konkurrenz für das eigene Programm, sondern als „gute Ergänzung“.