Ein Standpunkt von Marcus Arden, top agrar:
Kritik kann man an der Initiative Tierwohl sicherlich viel äußern. So wird zum Beispiel immer deutlicher, dass auf den Fleischverpackungen Aufkleber fehlen, die dem Kunden erklären, dass es sich um Fleisch aus der Initiative Tierwohl handelt (Nämlichkeit).
Dennoch muss man den Machern eines lassen: Während andere Label wie das des Deutschen Tierschutzbundes dauerhaft in der Nische verharren, hat es die Initiative innerhalb von nur zweieinhalb Jahren geschafft, dass über 14 Mio. Schweine in den Genuss von mehr Platz, zusätzlichem Beschäftigungsmaterial, Raufutter u. Ä. gekommen sind.
Für diesen gigantischen Erfolg haben sich die Landwirte mächtig ins Zeug gelegt. Es gab sogar deutlich mehr Anmeldungen als gedacht. Zudem sind die Betriebe finanziell in Vorleistung gegangen. Das ihnen die Kosten vollständig erstattet werden, sollte selbstverständlich sein.
Mit dem jetzt vorgelegten Finanzierungskonzept und dem rigorosen Abschmelzen der Boni droht die Initiative Tierwohl leider viel Vertrauen zu verspielen. Sie riskiert, dass viele Veredler in der zweiten Programmrunde aussteigen und interessierte Neueinsteiger erst gar nicht antreten. Das wäre schade. Die Marschrichtung kann deshalb nur lauten: Weiterhin gutes Geld für gute Arbeit und ein gerechter Ausgleich für den Mehraufwand!