Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) hat einen Orientierungsrahmen für die betriebliche Eigenkontrolle der Tierwohlsituation in der Schweine- und Geflügelhaltung veröffentlicht. Mit deren Hilfe könne auf Grundlage der vom Landwirt erhobenen Tierschutzindikatoren eingeschätzt werden, ob die Tierwohlsituation im Betrieb im Zielbereich liege oder ob nachgebessert werden müsse, berichtete das KTBL am vergangenen Donnerstag in einem Hinweis auf die Publikationen. Diese seien in einem mehrstufigen Prozess von 2017 bis 2020 im Rahmen des vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanzierten Projekts „Eigenkontrolle Tiergerechtheit“ (EiKoTiGer) vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und der Universität Kassen jeweils zusammen mit dem KTBL erarbeitet worden.
Neben einer Expertenbefragung und einer Literaturauswertung habe man in drei Fachgesprächen unter Beteiligung von Experten aus Wissenschaft, Beratung, Veterinärmedizin, Verwaltung, landwirtschaftlicher Praxis sowie Erzeuger- und Tierschutzverbänden die vorliegenden Ziel- und Alarmwerte für die betriebliche Eigenkontrolle abgestimmt, erläuterte das Kuratorium. Außerdem habe man mit der zweimaligen Erhebung der Tierschutzindikatoren in 34 schweinehaltenden und 43 geflügelhaltenden Betrieben die Praktikabilität der Erhebung geprüft. Aufgrund dieser Vorgehensweise sei das Ergebnis fachgerecht und gleichzeitig breit abgestimmt. Die Publikationen „Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis - Schwein“ sowie „Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis - Geflügel“ stehen im Internet zum Herunterladen bereit.