Das seit nunmehr einem Jahr geltende russische Einfuhrembargo für verschiedene Agrarprodukte und Lebensmittel kommt der deutschen Landwirtschaft teuer zu stehen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) schätzt die jährlichen Einbußen der Agrarwirtschaft auf 600 Millionen bis 800 Millionen Euro. Inklusive indirekter Effekte beläuft sich der Gesamtschaden vermutlich sogar auf 1 Milliarde Euro und mehr, so der DBV.
Von Beginn des Embargos am 7. August 2014 bis heute haben sich die deutschen Agrarexporte nach Russland etwa halbiert, hat der DBV berechnet. Dabei seien die Ausfuhren bei den für die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in Deutschland besonders wichtigen Fleischwaren und Milchprodukten sogar auf Null zurückgegangen. Mengen, die bisher nach Russland exportiert wurden, drängten nun auf den EU-Binnenmarkt und sorgen dort für zusätzlichen Preisdruck.
Obwohl der deutsche Agrarexport nach Russland schon vor dem Importstopp kompliziert war, zählte Russland bis 2013 zu den drei wichtigsten Absatzmärkten für deutsche Lebensmittel außerhalb der EU. Aus diesen Gründen sollten sich die Bundesregierung und die EU neben einer Normalisierung der Handelsbeziehungen auch stärker für die Erschließung alternativer Märkte außerhalb der Europäischen Union einsetzen, so der DBV. (AgE)
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