Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will eine zusätzliche Option für den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration im Jahr 2019. Auf der Gründungsveranstaltung des neuen Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. (BRS) in Berlin sprach sich der Minister für die Lokalanästhesie als weitere Alternative neben dem Eingriff unter Narkose, der Immunokastration und der Jungebermast aus.
Schmidt stellte sich damit hinter die Anfang April von Erzeugern, Schlachtunternehmen und Organisationen der Schweinebranche in der „Herriedener Erklärung“ erhobene Forderung nach einem „4. Weg“. Die Unterzeichner sehen die Lokalanästhesie mit Procain oder moderneren Arzneimitteln wie Lidocain als eine wichtige, zusätzliche Alternative an. Sie forderten daher das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, klinische Studien für den Einsatz von Procain zur Anwendung der örtlichen Schmerzausschaltung durch den Tierhalter in Auftrag zu geben. Außerdem müssten moderne Lokalanästhetika wie z.B. Lidocain für das Schwein und für die Indikation Ferkelkastration so schnell wie möglich zugelassen werden.
Minister Schmidt begründete seine Position mit den Belangen der kleinen und mittleren Betriebe. Ohne eine für sie kostengünstige Alternative drohten diese Betriebe mit dem Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration zum 1. Januar 2019 auf der Strecke zu bleiben. „Wir werden die Lokalanästhesie mit aller Kraft umsetzen“, versicherte der CSU-Politiker.
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