Am 31. August hat der Schlachtbetrieb Danish Crown in Teterow die Schweineschlachtung eingestellt. Für viele Schweinehalter in Mecklenburg-Vorpommern eine „Katastrophe“, wie ein Landwirt gegenüber dem NDR schilderte. Er muss seine Tiere nun hunderte Kilometer weit fahren lassen, statt sie wie bisher selbst zu Schlachthof bringen zu können.
Manche Berufskollegen bekämen zudem Probleme mit den Vorgaben des Tierschutzlabels des Deutschen Tierschutzbundes. Danach dürfen Schlachttiere nicht weiter als 200 km transportiert werden, heißt es.
Getäuscht von Danish Crown sieht sich auch Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Der Konzern habe 2017 bei der Übernahme von Teterow zugesichert, den Schlachtbetrieb als kombinierten Schlachthof zu erhalten. Das sei Voraussetzung für die Genehmigung gewesen, sagte Backhaus dem NDR.
Danish Crown begründet dies damit, dass die Schweinschlachtung für sie nicht profitabel sei. "Es war so, dass die Schweineschlachtung hier eine Herausforderung war, als wir den Standort übernommen haben, aber wir können hier kein Geld verdienen, wir haben hier viel Geld verloren", sagt der Pressesprecher des Unternehmens, Jens Hansen, dem Sender.
Für Backhaus eine „Tragödie“, wie er sagt. „Ich bedauere, dass die Entscheidung getroffen worden ist, diesen Schlachtbetrieb dort einzustellen, und sich nur noch auf die Rinder zu konzentrieren. Wir reden über Tierwohl, wir reden über das Verkürzen von Tiertransportzeiten und jetzt führt das dazu: Wir erhöhen hier die Transportzeiten, wir erfüllen damit nicht aus meiner Sicht diese Tierwohl-Aktivitäten, die wir ausgelöst haben."
Für Stefanie Töwe von Greenpeace ist "dieser Fall ist ein gutes Beispiel, dass wir einen massiven Strukturwandel in der Landwirtschaft haben. Nicht nur viele kleine Höfe sterben, sondern auch immer mehr große Schlachthöfe machen zu. Regionale Strukturen verändern sich. Es wird immer globaler und größer. Und für die Landwirte immer schwieriger, in diesen regionalen Strukturen zu produzieren", sagte sie gegenüber dem NDR.