Das vor etwa 18 Jahren eingeführte Qualitätssicherungssystem Red Tractor Assurance (RTA) für britische Agrarprodukte plant eine Fernsehpremiere, um die Verbraucher im eigenen Land über seine Produktionsstandards zu informieren. Die Kampagne soll vom Spätsommer bis zum Frühherbst dieses Jahres dauern. Damit reagiere RTA auf Umfrageergebnisse, denen zufolge sich die Kaufbereitschaft der Verbraucher mit Blick auf „Red Tractor“-Produkte verdoppeln würde, wenn diese mehr über die dahinterstehenden Anforderungen wüssten.
Als weitere Werbemedien neben dem Fernsehen sollen auch Zeitschriften, On-Demand-Videos, Websites und soziale Netzwerke im Internet genutzt werden. RTA-Geschäftsführer Jim Moseley erklärte, dass sich die Konkurrenz für britische Lebensmittel nach dem Brexit auf dem heimischen Markt durch Importwarte verschärfen könnte. „Die Unterscheidung von britischen Produkten gegenüber der Konkurrenz mit Blick auf die Produktionsstandards, die Rückverfolgbarkeit, die Herkunft und die Sicherheit dürfte damit so wichtig wie nie zuvor werden“, betonte der Geschäftsführer.
Zuletzt hatte der britische Fernsehkoch Jamie Oliver das „Red-Tractor“-System kritisiert, weil es nur die gesetzlichen Mindeststandards für das Tierwohl vorsehe. Die Präsidentin des britischen Bauernverbandes (NFU), Minette Batters, hielt dem entgegen, dass das „Red Tractor“-Logo für Lebensmittelsicherheit stehe. Es trage dazu bei, dass sich auch Familien mit geringerem Einkommen Lebensmittel leisten könnten, die unter hohen Anforderungen erzeugt worden seien.